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Der Raum spricht mit dir, ob du willst oder nicht – Teil 1: Wie Raumgestaltung die Produktivität beeinflusst

  • 18. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 19. Juni


Kennst du das?


Du kommst morgens motiviert ins Büro oder setzt dich an deinen Schreibtisch in der Schule – bereit, deine To-Do-Liste abzuarbeiten. Doch am Ende des Tages: keine abgeschlossenen E-Mails, keine Ergebnisse, kein Fortschritt. Nur Frust.

Aber vielleicht liegt es gar nicht an dir. Vielleicht liegt es am Raum.


Denn Räume wirken. Immer. Sie flüstern, schreien, drücken – und beeinflussen uns, auch wenn wir das nicht bewusst merken.


Designer und Wissenschaftler haben längst nachgewiesen, dass Raumgestaltung einen direkten Einfluss auf unser Denken, unsere Stimmung und unsere Produktivität hat. Hier kommen drei einfache, aber wirkungsvolle Designprinzipien, die darüber entscheiden können, ob du zehn Aufgaben meisterst – oder gar keine.



1. Tageslicht – das natürliche Upgrade für dein Gehirn


Licht ist Leben. Ohne natürliches Tageslicht sinkt nicht nur unser Vitamin-D-Spiegel – auch unsere Konzentration, Laune und Schlafqualität leiden.


Eine Studie der Northwestern University aus dem Jahr 2014 kam zu einem klaren Ergebnis: Menschen, die an Arbeitsplätzen ohne Fenster sitzen, schlafen im Schnitt 46 Minuten weniger pro Nacht. Ihre Lebensqualität und Vitalität waren messbar schlechter als die ihrer Kolleg*innen mit Tageslicht-Zugang.


Tipp: Stell deinen Schreibtisch ans Fenster. Nutze Tageslicht als dein natürliches Energie-Upgrade. Es wirkt – wissenschaftlich bewiesen.


Heller Arbeitsplatz mit großem Fenster und natürlichem Tageslicht – fördert Konzentration und Wohlbefinden
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2. Räume, die Begegnung ermöglichen – mehr als nur Wände


Wir Menschen sind soziale Wesen. Und wir arbeiten besser, wenn wir uns verbunden fühlen. Deshalb fördern gut gestaltete Räume gezielt Interaktion.


Ein cleveres Beispiel: Das Telekommunikationsunternehmen Telenor hat seine Kaffeemaschinen strategisch neu platziert – nicht mehr sechs Maschinen für 36 Leute, sondern eine hochwertige für 120. Das Ergebnis? Mehr Begegnungen. Mehr Austausch. Mehr Umsatz – plus 20 % im Quartal.


Ebenso wichtig: Treppen. Zentral platzierte, einladende Treppenhäuser regen dazu an, sich zu bewegen, sich zu treffen – sich zu begegnen.


Tipp: In deinem Zuhause oder Büro – überlege, wo sich spontane Begegnung fördern lässt. Eine gemeinsame Kaffeeecke kann mehr bewirken als ein Meetingraum.


Kolleg*innen im Gespräch an einer zentralen Kaffeemaschine – Raumgestaltung, die Begegnung ermöglicht
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3. Kunst & Ästhetik – weil Schönheit inspiriert


Ablenkung durch Kunst? Willkommen! Denn wer sich in einem schön gestalteten Raum aufhält, fühlt sich wohler – und arbeitet effektiver.


Dr. Craig Knight, Arbeitspsychologe an der University of Exeter, bringt es auf den Punkt: Menschen, die in inspirierenden Umgebungen arbeiten, sind nicht nur produktiver, sondern auch glücklicher. Kunst löst Emotionen aus, schafft Denkpausen – und eröffnet neue Perspektiven.


Tipp: Häng dir ein Bild auf, das dich berührt. Stell eine Skulptur auf, die dich irritiert. Dekoration ist kein Luxus – sie ist ein Schlüssel zur Kreativität.


Kunst an der Wand eines modernen Büros – ein inspirierendes Umfeld für kreative Gedanken
kunst-im-buero-inspiration-produktivitaet.jpg


Fazit: Räume sind nicht neutral. Sie beeinflussen dich – jeden Tag.


Ob Schule, Büro oder Homeoffice: Räume kommunizieren mit dir. Sie aktivieren, beruhigen, inspirieren – oder eben nicht.


Und genau deshalb lohnt es sich, achtsam zu gestalten: mit Licht, Begegnung und Schönheit. Denn der Raum spricht mit dir – ob du willst oder nicht.

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